Kompetenzbereich Information, Kommunikation und Organisation stellt sich vor.
Am Mittwochabend ging die Veranstaltungsreihe "KIT im Rathaus" in eine neue Runde. Dieses Mal stellte sich der KIT-Kompetenzbereich Information, Kommunikation und Organisation der Karlsruher Öffentlichkeit vor.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung regnete es erstes Lob vom Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup für die vom Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale (ZAK) organisierte Veranstaltung. Er sah den gut gefüllten Bürgersaal des Rathauses als klares Indiz für ein erfolgreiches Veranstaltungskonzept. Gleichzeitig bot das hochaktuelle Thema IT-Sicherheit wohl weiteren Grund für die rege Bürgerbeteiligung.
In seiner Begrüßungsrede stellte sich Mentrup bereits die Frage, wohin denn die Reise der digitalen Gesellschaft in den nächsten Jahren gehe. Man begrüße es zwar, dass durch die immer stärker werdende Sensortechnik ein Toaster in Zukunft im Brandfall auch gleich die Feuerwehr rufen könne, jedoch sei zu klären, wem der Toaster dieses Ereignis sonst noch mitteilen könnte. Gerade die Ereignisse um NSA und Prism haben in den letzten Monaten kein gutes Bild der neuen technischen Möglichkeiten aufkommen lassen.
Diesen Gedanken griff auch Professor Wilfried Juling, CIO des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), in seinem Grußwort auf und versicherte, dass man am KIT versuche solche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und an entsprechenden Gegenmaßnahmen zu arbeiten.
Der Kompetenzbereich, der von seinem Sprecher Professor Bernhard Beckert vorgestellt wurde, beschäftigt sich mit genau diesen Problemen. Hier werden die Kompetenzen aus den verschiedenen Disziplinen am KIT gezielt gebündelt. So arbeiten beispielsweise IT-Sicherheitsexperten mit Wissenschaftlern der Telematik, der Mathematik und mit Rechtswissenschaftlern zusammen, um gemeinsam Lösungsansätze für eine sichere und moderne Technik im Alltag ebenso wie in der Industrie 4.0 zu finden.
Wie Lösungsansätze hierfür aussehen könnten und wo genau die Wissenschaft ansetzt, erklärten stellvertretend drei Fachvorträge von Professoren des Kompetenzbereichs. Zunächst erläuterte Informatikprofessor Jörn Müller-Quade vom Institut für Theoretische Informatik die Probleme der IT-Sicherheit und stellte Lösungsansätze, wie z.B. das Verbinden zweier Firewalls von verschiedenen Anbietern vor, welche die Bewegungen im Internet in Zukunft ein Stück sicherer machen könnten. Professorin Martina Zitterbart vom Institut für Telematik präsentierte die Möglichkeiten, aber auch die Gefahren der stetig wachsenden Anzahl an Sensoren im Alltag sowie in der Wirtschaft. Zwar können durch die Sensortechnik viele Prozesse deutlich vereinfacht werden, doch ohne entsprechende Sicherheit vor Überwachung und Missbrauch können diese Systeme letztlich nicht befriedigend genutzt werden.
Zuletzt erläuterte Dr. Oliver Raabe vom Zentrum für Angewandte Rechtswissenschaften (ZAR) die rechtliche Lage der neuen Technologien sowie die Verzahnung der Rechtswissenschaften am KIT.
Nach der Veranstaltung stellten sich die Experten bei einem Empfang den Fragen der Öffentlichkeit.
Die Veranstaltung lockte viele Interessierte in den Bürgersaal des Karlsruher Rathauses.