Die CeBIT geht zu Ende und einer freut sich ganz besonders darauf, in den Karlsruher Alltag zurück zu kehren. Es ist ARMAR III der humanoide Küchenroboter des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Er rollt normalerweise durch die Testküche im Institut für Anthropomatik. Hier testen die Karlsruher Informatiker das Können des mobilen Roboters. Nur in der vergangenen Woche, da stand der elektronische Küchenhelfer plötzlich im Rampenlicht.
Auf der CeBIT in Hannover hatte das KIT zusammen mit dem Forschungszentrum Informatik (FZI) erstmals einen eigenen Messestand eingerichtet und eines der Highlights war eben jener Küchenjunge aus Karlsruhe. Eigentlich sollte er auch hier „nur“ die Küchenarbeit bewältigen und seinen menschlichen Kollegen gelegentlich eine Tüte Multivitaminsaft bringen. Doch damit begeisterte er die Massen. Während der stündlichen Präsentationen drängten sich die Messebesucher dicht um die Schauküche, damit auch jeder einen Blick auf die Arbeit des Karlsruher Roboters werfen konnte. Auch die Medien waren begeistert und auf einmal kursierte ARMAR durch die Fernsehanstalten Deutschlands, war auf Bildschirmen in öffentlichen Verkehrsmitteln zu sehen und erschien in diversen Printmedien. Natürlich ließen es sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft ebenfalls nicht entgehen, dem Stand des KIT einen Besuch abzustatten. Unter anderem besichtigte die Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan die ausgestellten Forschungsergebnisse von KIT und FZI. Dabei wurde sie auch von ARMAR herzlich empfangen. Er überreichte der überraschten Ministerin kurzerhand eine Rose.
Dabei stand ARMAR III stets unter der genauen Beobachtung von einem weiteren interessanten Messegast. Denn sein Nachfolger ARMAR IV war auch in Hannover mit dabei. Da dieses Modell allerdings noch nicht komplett fertiggestellt war, musste er die Show noch seinem Vorgänger überlassen. Seine Schöpfer von der Fakultät für Informatik erhoffen sich von der neuen Generation weitere Erkenntnisse über die Verhaltensweisen des Menschen. Dazu zählen Motorik, Biomechanik, aber auch die Informationsverarbeitung. Denn das souveräne Arbeiten in der Küche muss ARMAR IV vier nun auf zwei Beinen bewältigen. Da kommen auf die Wissenschaftlern natürlich ganz neue Problemstellungen zu. ARMAR IV wird sich voraussichtlich in diesem Sommer noch aus seinem Sessel erheben und auf seinen eigenen Beinen durch die Karlsruher Laborküche laufen. Solange kurvt aber noch ARMAR III durch die Institutsküche.
Nicht nur mit Robotik konnten die Karlsruher Informatiker das Messepublikum überzeugen. Das Thema Cloud Computing galt als eines der Hauptthemen der Messe. Denn während humanoide Robotersysteme noch Zukunftsmusik sind, wächst das Geschäft mit der Cloud ständig. Das Auslagern von Daten in die „Wolke“ im Internet nimmt immer größere Ausmaße an. Doch die ausgelagerten Daten müssen dabei vor externen und internen Angreifern beschützt werden. Hierzu haben sich die Mitarbeiter von Professor Jörn Müller-Quade vom Institut für Kryptographie und Sicherheit Gedanken gemacht. Sie haben eine Methode entwickelt mit der sie die Sicherheit der Daten mathematisch garantieren können. Dabei werden diese Daten methodisch auf mehrere Server verteilt und einzeln geschützt.
Auch das FZI stellte seine Lösungen zum Thema Cloud Computing vor. Dabei setzen die Wissenschaftler auf das hybride Cloud Computing. Ziel dabei ist es den Einsatz des Cloud Computing auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers anzupassen.
Neben ARMAR war auch HoLLiE ein Publikumsmagnet am Messestand. Der zweiarmige Serviceroboter des FZI soll zur Altenpflege oder zur Führung von Besuchergruppen eingesetzt werden. Er kann nicht nur auf Sprache, sondern auch auf Gesten reagieren. So sah es recht interessant aus, wenn sich so mancher Messebesucher vor dem Stand des FZI wilden Verrenkungen hingab, während HoLLiE diese dann nachahmte.
Wer es nicht geschafft hat auf der CeBIT vorbeizuschauen, der kann sich die Videos auf unserem Youtube Kanal ansehen. Hier haben wir einige Stimmen von der Messe eingefangen.