Clever Wohnen gewinnt
Energy Smart Home Lab gehört zu 365 Orten im Land der Ideen.
Das Energy Smart Home Lab am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist Preisträger im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“: Der im Projekt MeRegioMobil, einem Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaft und Wirtschaft unter Federführung der EnBW, entwickelte Prototyp für ein intelligentes, energieeffizientes Fertighaus verbindet die Bereiche Wohnen, Elektromobilität und Energie.
Das Smart Home hat eine Fläche von etwa 60 Quadratmetern und ist mit modernster Technik ausgestattet: Sämtliche Haushaltsgeräte sind miteinander vernetzt, die Bewohner haben jederzeit Einblick in die aktuellen Energieflüsse sowie den Stromverbrauch. Seinen Strom erzeugt das intelligente Haus über eine Photovoltaikanlage und ein Mikro-Blockheizkraftwerk selbst. Durch Kraft-Wärme-Kopplung wird dabei nicht nur der Strom, sondern auch die produzierte Wärme genutzt. Zudem bindet das Haus Elektrofahrzeuge als Stromspeicher und -verbraucher in das Energiemanagment ein. „Das System ist so ausgelegt, dass es sich in ein intelligentes Stromnetz, also ein Smart Grid, einfügt und die Batterie immer dann auflädt, wenn Strom aus regenerativer Produktion, etwa Wind- oder Sonnenenergie, besonders günstig ist“, sagt Professor Hartmut Schmeck, Sprecher des Projekts am KIT. Umgekehrt könne das Auto, wenn es gerade nicht genutzt wird, in Hochlastzeiten Strom ins Netz zurückspeisen. So lassen sich Lastspitzen ausgleichen und regenerative Energien aus schwankenden Quellen in das Energiesystem integrieren.
Das Energy Smart Home Lab bietet ein intelligentes Energiemanagement im Haushalt (Foto: Andreas Drollinger)
Der bundesweite Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ macht das Potenzial des Innovationsstandortes Deutschland sichtbar. Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ zeichnet gemeinsam mit der Deutschen Bank jedes Jahr 365 Projekte aus, die einen nachhaltigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands leisten.
MeRegioMobil ist ein Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaft und Wirtschaft unter der Federführung des Energiekonzerns EnBW. Neben dem KIT gehören dem Konsortium Opel, Daimler, Bosch, SAP, die Stadtwerke Karlsruhe sowie das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) an. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) fördert das Projekt in der Initiative „IKT für Elektromobilität“. Oberstes Ziel des Forschungsvorhabens ist es, mobile elektrische Speicher in Fahrzeugen durch den Entwurf innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien und deren Umsetzung in schlüssigen Gesamtkonzepten effizient in das bestehende Energiesystem zu integrieren. Das KIT ist mit elf Lehrstühlen vertreten und bringt dabei seine Kompetenzen aus den Bereichen Angewandte und Theoretische Informatik, Softwaredesign, Rechtswissenschaft, Energiewirtschaft, Elektronenergiesysteme und Hochspannungstechnik, Elektrotechnik sowie Telematik und Informationswirtschaft ein.