Mal sind die Haare kürzer, mal ist Brille anders, doch zwei Dinge begleiten Jörn Müller-Quade während seiner nun 25-jährigen Karriere in der akademischen Welt: sein Faible für Fliegen und für Kryptographie und IT-Sicherheit. Bereits seit einem Vierteljahrhundert ist der Professor für Kryptographie und Sicherheit und Inhaber des Lehrstuhls für IT-Sicherheit am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) damit im Dienst der Informatik tätig.
Müller-Quade studierte von 1987 bis 1993 Informatik an den Universitäten Erlangen und Karlsruhe. Anschließend war er am Karlsruher Institut für Algorithmen und Kognitive Systeme (IAKS) tätig, wo er bis 1999 die Forschungsgruppe für diffraktive Optik leitete. 1998 promovierte er in Karlsruhe mit einer computeralgebraischen Schrift Algorithmen zur Dekomposition rationaler Abbildungen zum Dr. rer. nat.
Im Anschluss führte ihn seine wissenschaftliche Karriere einige Jahre ins entfernte Tokyo, wo er am Imai Laboratory des Institute of Industrial Science der Universität Tokyo im Bereich der Kryptographie arbeitete und dort die Forschungsgruppe für Quantenkryptographie gründete und leitete.
Im Jahr 2008 kehrte er als Vertreter des Lehrstuhls für IT-Sicherheit an die Universität Karlsruhe zurück und erhielt Ende 2008 den Ruf auf die Professur für IT-Sicherheit, die mit der Leitung des Instituts für Kryptographie und Sicherheit (IKS) verbunden war. Seit 2010 ist er außerdem Direktor am Forschungszentrum für Informatik (FZI) und Leiter des Instituts für Kryptographie und Sicherheit. Darüber hinaus koordiniert er das Begabtenkolleg und ist seit 2011 auch Sprecher des Kompetenzzentrums für angewandte Sicherheitstechnologie KASTEL.
Seine Forschungsinteressen liegen in der wissenschaftlichen Fundierung der IT-Sicherheit. Er widmet sich Forschungsfragen zu Datenschutz, IT-Sicherheit und Kryptographie. Besonders begeistern ihn kryptographische Protokolle, die, wie Magie, scheinbar Unmögliches leisten.
Doch nicht nur unter seinen Kollegen ist Prof. Müller-Quade geschätzt und bekannt, sondern auch Schüler und interessierte Laien kennen den Professor mit der Fliege aus Formaten wie dem Kryptologikum, wo er seine wissenschaftlichen Ergebnisse in Form von Experimenten und Filmen (zum Beispiel der Film Einer von uns?) auch einem breiten Publikum zugänglich macht.
Im Namen der KIT-Fakultät für Informatik gratulieren wir ganz herzlich zum Jubiläum und bedanken uns sehr für sein Engagement und seine Verdienste für das KIT und die Informatik.