DFG-Graduiertenkolleg 2153 „Energiezustandsdaten – Informatik-Methoden zur Erfassung, Analyse und Nutzung“ kann weitere viereinhalb Jahre an Energiekonzepten der Zukunft forschen.
Der Ausbau zukunftsfähiger Energiesysteme zählt zu den wichtigsten gesellschaftlichen Anliegen der nächsten Jahrzehnte. Diese müssen flexibler, effizienter und ausfallsicherer sein, um dem steigenden Energiebedarf bei gleichzeitiger Schonung der natürlichen Ressourcen Rechnung zu tragen. Eine Voraussetzung für all dies ist eine strukturierte Erfassung und Auswertung von Energiezustandsdaten. Das Graduiertenkolleg (GRK) 2153 zielt auf den Umgang mit diesen Daten. Bereits seit 2016 forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Informatikmethoden, um die Datenmengen aus Energiesystemen zu erheben, zu analysieren und Schwachstellen aufzuzeigen. Auf Basis dieser Ergebnisse entwickeln die Forscherinnen und Forscher verbesserte zukunftsfähige Konzepte für den Umgang mit Energie, unter Berücksichtigung wichtiger Aspekte wie Benutzerfreundlichkeit, Verlässlichkeit, Stabilität, Datensicherheit und Privatheit.
Dabei ist ein interdisziplinäres Vorgehen unumgänglich. Insgesamt zehn KIT-Institute aus verschiedenen Fachrichtungen sind am GRK beteiligt. Im Konsortium des GRK finden sich neben Expertinnen und Experten zum Thema Data Science auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen IT-Sicherheit, Informationsrecht, Wirtschaftswissenschaften oder Elektrotechnik.
Nun hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft durch die erneute Förderzusage die Rahmenbedingungen für zukunftsweisende Energieforschung am KIT für weitere viereinhalb Jahre gesichert.
„Nach der ersten Förderperiode haben wir - neben herausragenden wissenschaftlichen Ergebnissen - auch konkrete Errungenschaften vorzuweisen. Es ist uns z. B. die Entwicklung einer datenbasierten, effektiven Methode zur Platzierung von Energiespeichern in Verteilnetzen gelungen, ebenso wie neue datengestützte Techniken für deutlich besseres Monitoring und Predictive Maintenance von großen, am KIT zu Forschungszwecken betriebenen Energiesystemen“ resümiert Prof. Dr. Klemens Böhm, Sprecher des Graduiertenkollegs und Professor für Systeme der Informationsverwaltung am KIT.
„Wir freuen uns sehr über die Verlängerung und streben in der zweiten Förderperiode unter anderem an, neue Datenanalysetechniken zu entwickeln, die noch mehr auf den jeweiligen
Anwendungsfall zugeschnitten sind und Domänenwissen noch stärker als bisher berücksichtigen. Wir haben auch neue Anwendungsfälle vor Augen, einer davon ist die Energie(selbst)versorgung im globalen Süden“ gibt Böhm einen Ausblick.
Die DFG fördert mit den Graduiertenkollegs die qualitativ hochwertige Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dieses Graduiertenkolleg bietet den Promovierenden neben Hilfestellung in inhaltlichen Fragestellungen für die Dissertation auch ein breites Qualifizierungsprogramm durch Weiterbildung, Coaching, Förderung und Vernetzung untereinander sowie mit Expertinnen und Experten im In- und Ausland.