York Sure-Vetter wird Direktor der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)
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- date: 03.03.2020
FIZ Karlsruhe und KIT haben Aufgaben des Gründungsdirektorats übernommen
Mit York Sure-Vetter, bislang Professor am Institut für Angewandte Informatik und formale Beschreibungsverfahren (AIFB) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), steht seit dem 1. März ein renommierter Informatiker an der Spitze der NFDI, der ausgewiesene Forschungserfahrungen in Künstlicher Intelligenz und Data Science aufweist. Auf Grund seines Werdegangs, der ihn auch in die freie Wirtschaft führte, bringt er beste Voraussetzungen für die Leitungsaufgaben des Direktorats der NFDI mit.
In der NFDI werden die Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschlossen, vernetzt und nutzbar gemacht. Bund und Länder fördern die NFDI gemeinsam. Dieser digitale Wissensfundus schafft eine unverzichtbare Voraussetzung für neue Forschungsfragen, Erkenntnisse und Innovationen. Das Direktorat der NFDI wurde auf Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) in Karlsruhe angesiedelt. Zum Jahr 2021 soll die NFDI in eine eigene Rechtspersönlichkeit übergehen. Bis dahin sind FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur und das Karlsruher Institut für Technologie mit der Gründung und dem Aufbau des Direktorats betraut.
Zentrales Element der NFDI werden die Konsortien sein, in denen Nutzer und Anbieter von Forschungsdaten mit Einrichtungen der Informationsinfrastruktur zusammenwirken. Das Direktorat mit Geschäftsstelle leitet und koordiniert den disziplinübergreifenden Austausch in der Wissenschaft und vertritt die NFDI gegenüber den Zuwendungsgebern und der Öffentlichkeit.
„Mit Professor York Sure-Vetter hat die GWK einen Gründungsdirektor für die NFDI gewonnen, der sowohl die Industrieseite als auch die Seite der Forschungs- und Lehreinrichtungen sehr gut kennt. Als Gründungsvorsitzender der Europäischen Forschungsdaten-Infrastruktur CESSDA ERIC verfügt er über ausgezeichnete einmalige Erfahrungen für den Aufbau und die Leitung der NFDI“, sagt Professor Dr. Holger Hanselka, der Präsident des KIT.
Sabine Brünger-Weilandt, Geschäftsführerin und Direktorin von FIZ Karlsruhe, hebt hervor: „Ich schätze Herrn Professor Sure-Vetter aus unserer gemeinsamen Arbeit in der Leibniz-Gemeinschaft, und ich bin überzeugt, dass er die komplexen Management-Aufgaben in der NFDI kompetent und professionell bewältigen wird. Mit ihm zusammen nun in der nächsten Zeit den inhaltlichen und formalen Aufbau der NFDI voranzutreiben, darauf freue ich mich.“
Professor York Sure-Vetter (Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT)
Zur Person:
York Sure-Vetter promovierte 2003 im Bereich semantischer Wissensrepräsentationen an der Universität Karlsruhe (TH). 2007 bis 2009 war er als Senior Researcher bei der SAP AG. 2009 bis 2015 war Sure-Vetter Präsident von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. 2015 folgte er dem Ruf auf eine Professur am Institut für Angewandte Informatik und formale Beschreibungsverfahren (AIFB) des KIT und war Sprecher der Institutsleitung des AIFB. Während seiner beruflichen Laufbahn war er u.a. Gründungsvorsitzender der Europäischen Forschungsdaten-Infrastruktur CESSDA ERIC, Mitglied des Rats für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) und Gastprofessor an der Stanford University. Sure-Vetter ist anerkannter Experte in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Data Science.
Professor York Sure-Vetter unterstreicht: „Der optimale Zugang zu Forschungsdaten für Wissenschaft und Forschung stellt eine wichtige Voraussetzung dar, um zahlreiche Herausforderungen effektiv und effizient lösen zu können. Die NFDI wird hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten, indem sie bestehende Infrastrukturen besser vernetzt und die Datenbereitstellung entlang aktueller Anforderungen aus Wissenschaft und Forschung ausrichtet. Ich freue mich auf die Aufgabe als Direktor und die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.“
Über FIZ Karlsruhe:
FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur ist eine GmbH mit anerkannter Gemeinnützigkeit und hat als eine der größten außerhochschulischen Informationsinfrastruktureinrichtungen in Deutschland den öffentlichen Auftrag, Wissenschaft und Forschung mit wissenschaftlicher Information zu versorgen und entsprechende Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Hierfür erschließt FIZ Karlsruhe sehr große Mengen an Daten aus unterschiedlichsten Quellen, entwickelt und betreibt innovative Informationsservices sowie e-Research-Lösungen und führt eigene Forschungsprojekte durch. FIZ Karlsruhe ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, unter deren Dach mehr als 95 Einrichtungen vereint sind, die Forschung betreiben und wissenschaftliche Infrastruktur bereitstellen.
Über das Institut AIFB:
Seit 1971, also schon seit fast fünf Jahrzehnten, macht das Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), was sein Name sagt: Angewandte Informatik. Sie bereitet elementare Erkenntnisse der Informatikforschung so auf, dass innovative Lösungen für Produkte, Dienste und Dienstleistungen daraus entstehen können. Mit seiner Lehre qualifiziert das Institut AIFB junge Menschen für Führungspositionen in Wissenschaft und Wirtschaft – durch eine grundlegende Informatik-Ausbildung, die maßgeschneidert zum gewählten Studiengang passt. Im Mittelpunkt der Forschung stehen die Weiterentwicklung und praktische Anwendung von Konzepten und Methoden der Informatik in allen Bereichen der Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft, in denen Innovation entscheidend durch den intelligenten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien geprägt wird. Ziel aller Forschung und Entwicklung sind zuverlässige dauerhaft beherrschbare und vertrauenswürdige Informatiksysteme, die sich flexibel an die Aufgaben anpassen, die sie ausführen sollen.