Ein Studienjahr geht zu Ende
Im Kolloquium blickt die Fakultät für Informatik auf das vergangene Semester.
Etwas außerplanmäßig kamen Professorinnen und Professoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierende der Fakultät für Informatik am 17.07.2012 zu einem Semesterkolloquium zusammen. Normalerweise begeht die Fakultät im Juli traditionell den Tag der Informatik, bei dem auch die Absolventen feierlich verabschiedet werden. In diesem Jahr ist jedoch alles anders: Die Graduiertenfeier findet im Rahmen der Feierlichkeiten zum 40-jährigen Fakultätsjubiläum im Oktober statt und zum Ende des Sommersemesters veranstaltete man ein reguläres Semesterkolloquium.
In seinem Dekansbericht ließ Dekan Prof. Heinz Wörn die Ereignisse und Höhepunkte des vergangenen Semesters Revue passieren. Ein herber Rückschlag für das KIT und die Informatik war in jedem Fall der Ausgang der 2. Phase der Exzellenzinitiative, bei dem das KIT seinen Elitestatus verloren hat. Auch die Fakultät für Informatik war betroffen, da weder der Antrag für die Graduiertenschule – Karlsruhe School of Informatics Engineering – noch das Cluster „Dependable Software for Critical Infrastructures“ erfolgreich waren. Wörn ermutigte jedoch alle Beteiligten, die Anträge in veränderter Form, beispielsweise als Sonderforschungsbereich, weiterzuführen.
Abgesehen davon konnte sich die Fakultät jedoch auch wieder über zahlreiche Preise und Erfolge im Sommersemester freuen. So gewann beispielsweise Prof. Peter Sanders den Landesforschungspreis Baden-Württemberg und zwei Studierendenteams des Lehrstuhls Prof. Tichy sicherten sich die ersten beiden Plätze beim Imagine Cup, einem Wettbewerb, bei dem es um die Entwicklung von Software-Lösungen für die großen Probleme der Welt geht. Viele weitere studentische Erfolge, Dienstjubiläen sowie Forschungspreise und Best Paper Awards gab es zu berichten.
Prof. Wörn berichtet über das vergangene Semester (Bild: KIT) Preisträger Roman Prutkin (Bild: KIT)
Ebenso zahlreich wie die Preise waren die Veranstaltungen, die Mitglieder der Fakultät organisiert haben oder an denen sie teilgenommen haben. Die CeBIT 2012 mit dem humanoiden Roboter ARMAR, dem Serviceroboter HoLLie des FZI und dem Thema Cloud Computing, oder auch das Fest der jungen Forscher, bei dem sich die Fakultät mit einem Brückenbauwettbewerb, einem Quiz sowie Demonstrationen von ARMARs Können beteiligte, waren nur zwei der Höhepunkte des letzten Semesters. Stolz kann die Fakultät auch auf das Abschneiden in zwei der wichtigsten Uni-Rankings sein: Im diesjährigen WirtschaftsWoche-Ranking belegt die Informatik am KIT zum dritten Mal in Folge Platz 1. Beim Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) zählt die Fakultät für Informatik des KIT zu den besten zehn Hochschulen in Punkto Forschungsreputation, Studiensituation und IT-Infrastruktur. Mit einem Bericht über die erneute gute Evaluation der Lehrveranstaltungen sowie einem Überblick über die voraussichtliche Bewerbersituation mit ca. 60% mehr Bewerbern als im letzten Jahr, schloss Dekan Wörn seinen Semesterrückblick ab. Zum Ende begrüßte er das neue Dekanatsteam mit Prof. Michael Beigl als Dekan und Prof. Jörn Müller-Quade als Prodekan, das zum 01. Oktober seinen Dienst antreten wird.
Im Anschluss an den Bericht des Dekans fand die Auszeichnung der besten Dozenten und Übungsleiter des vergangenen Wintersemesters statt. Alle Lehrveranstaltungen am KIT werden von den Studierenden am Ende des Semesters anonym beurteilt und zentral am KIT von einer Qualitäts-Abteilung ausgewertet.
21 Informatik-Studentinnen und Studenten erhielten im Rahmen des Semesterkolloquiums den Research Student Award überreicht. Der Research Student Award ist ein neuer, KIT-eigener Forschungspreis für hervorragende Studierende aller Fachrichtungen, der die Mitarbeit an aktuellen Forschungsprojekten ermöglicht. Außerdem wurde Roman Prutkin mit dem Preis der Jubiläumsstaatsstiftung für das beste Vordiplom ausgezeichnet.
Höhepunkt des Semesterkolloquiums stellte die Antrittsvorlesung von Prof. Björn Hein dar. Seit Mai 2012 hat Hein eine Shared Professorship inne, die das KIT in Kooperation mit der Firma Schunk eingerichtet hat. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Algorithmen zur kollisionsfreien Bahnplanung und Bahnoptimierung, Methoden für die intuitive Programmierung von Robotern, sichere Mensch-Roboter-Interaktion und multimodale Benutzerschnittstellen.
Mit seiner Antrittsvorlesung knüpfte Björn Hein an eine seit dem 40-jährigen Bestehen der Fakultät währende Tradition an, dass jeder neue Professor sich der akademischen Öffentlichkeit vorstellt. In dem Vortrag erläuterte er Strategien, um die Bedienbarkeit und Programmierung eines Roboters im Industrie- und Servicesektor intuitiver und weniger fehleranfällig zu gestalten. Hein und seine Mitarbeiter arbeiten hierbei beispielsweise an online mitgeführten 3D-Umweltmodellen, mit deren Hilfe Abstände, Positionen, Bahnen und potentielle Kollisionen in Echtzeit berechnet werden können. Insbesondere können hierauf aufbauend dem Operator vor Ort an der Produktionsanlage erweiterte Informationen und Assistenzfunktionen beim Programmieren und Steuern der Roboter zur Verfügung gestellt werden (z.B. automatische kollisionsfreie Optimierung manuell erzeugter Bahnen, automatische kollisionsfreie Bahnplanung zwischen vorgegebenen Punkte).
Prof. Björn Hein bei seiner Antrittsvorlesung (Bild: KIT)
Im Anschluss an das Semesterkolloquium veranstaltete die Fachschaft Mathematik/Informatik auf dem Hof vor dem Informatik-Hauptgebäude das alljährliche Fakultätsfest. Nach einem gelungenen Fassanstich durch Dekan Heinz Wörn feierten Studierende und Mitarbeiter bei Bier, Wurst und Gesang das Ende des Studienjahres.
Acoustic Avenue sorgte für die musikalische Untermalung (Bild: KIT)