Mit einem einfachen „Moin!“ begrüßte Prof. Holger Hanselka, Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), am 22.06.2023 das zahlreich besetzte Plenum zur Antrittsveranstaltung von Junior-Professorin Maike Schwammberger und Alexander-von-Humboldt-Professor André Platzer. Dabei spielte er auf die gemeinsame nordische Vergangenheit an, die fast alle Redner an diesem Abend verband. Da ließ sich der gebürtige Oldenburger Hanselka natürlich nicht nehmen einige Vergleiche zwischen Oldenburg und Karlsruhe zu ziehen. Während Maike Schwammberger in Oldenburg zunächst Mathematik, Kunst und Medien sowie Informatik studierte und auch promovierte, startete André Platzer sein Studium an der damaligen Universität Karlsruhe, u.a. bei den Professoren Bernhard Beckert und Peter Schmitt. Aber auch Platzer machte im weiteren Verlauf seiner wissenschaftlichen Karriere als Doktorand Halt an der Universität Oldenburg, wo er – ebenso wie Frau Schwammberger – mit Prof. Ernst-Rüdiger Olderog forschte. Hanselka betonte dabei die herausragende Stellung der Alexander-von-Humboldt-Professur für das KIT und die gute und vertrauensvolle Vorarbeit, die gemeinsam geleistet wurde. Ebenso würdigte er die Schaffung der neuen Junior-Professur im Rahmen der Nachwuchsstrategie des KIT. Durch dieses Programm sollen jährlich herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an das KIT kommen und die Forschungslandschaft in Karlsruhe bereichern.
Im Anschluss war es nur logisch, dass auch Prof Ernst-Rüdiger Olderog von der Universität Oldenburg zu Wort kam. Er begleitete sowohl Professor Platzer, als auch Jun.- Professorin Schwammberger auf ihrem wissenschaftlichen Weg durch die Promotion und betreute die ersten wissenschaftlichen Meilensteine der Beiden. Dabei betonte er die früh sichtbare Exzellenz seiner damaligen Promovierenden. Beide waren früh an hochrangigen DFG-Projekten beteiligt und prägten frühzeitig ihr heutiges Forschungsfeld mit ihrer jeweiligen Arbeit.
In ihrer Antrittsvorlesung beleuchtete Maike Schwammberger dann ihre Forschung zu intelligenten Mobilitätssystemen. Dabei beschrieb sie anschaulich die dabei wichtigen Aspekte, wie die Modellierung von Umwelt und Verhalten der Verkehrsteilnehmenden, das Analysieren besonders im Blick auf die Sicherheit oder auch Punkte wie Fairness und Moral. Getrieben wird sie dabei von ihrer Motivation, dass die Forschung zu intelligenten Mobilitätssystemen ein wichtiger Puzzlestein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren, gesünderen und naturverträglicheren Zukunft ist. Ein besonderer Dank galt im Anschluss ihrem Team, das sie in ihrer neuen Forschungsgruppe „Modellierung und Analyse im Mobility Software Engineering“ am KIT vereint.
Prof. Platzer dankte in seinem Vortrag zunächst allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit im Zusammenhang mit der Alexander-von-Humboldt-Professur für Logik autonomer dynamischer Systeme. Im Folgenden erläuterte er seine Forschung an Cyber-Physikalischen Systemen (CPS) und wie er diese Systeme mit Methoden der Logik zuverlässiger macht. Ein weiterer wichtiger Aspekt seiner Forschung ist die Gewährleistung der Sicherheit von CPS, was insbesondere im Hinblick auf kritische Infrastrukturen, autonomes Fahren, und Flugzeugsicherheitssystemen wichtig ist. Hierbei entwickelt er formale Verifikationstechniken, mit denen Probleme identifizieren oder deren Abwesenheit bewiesen werden können.
Zum Abschluss dankte Prof. Bernhard Beckert Frau Schammberger und Herrn Platzer für die hervorragenden Vorträge und betonte nochmals die Besonderheit der beiden Professuren. Gerade die Alexander-von-Humboldt-Professur sei eine Auszeichnung für die Fakultät für Informatik und werde hier in Karlsruhe viel bewirken. Aber auch die Junior-Professur von Frau Schwammberger, die durch den InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (ICM) realisiert werden konnte, sowie die damit verbundene Anwerbung von ausgezeichneten Nachwuchsforscherinnen und -forscher sei ein wichtiger Teil der Zukunftsstrategie des KIT und seiner Fakultät für Informatik.