Weitere Drei Jahre im Wissenschaftsrat
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- Datum: 06.04.2018
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Professorin Dorothea Wagner vom Institut für Theoretische Informatik (ITI) und Professor Peter Gumbsch vom Institut für Angewandte Materialien (IAM) für weitere drei Jahre in den Wissenschaftsrat berufen.
Professorin Dorothea Wagner wurde zum ersten Mal 2015 in den Wissenschaftsrat berufen und ist dort Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission. Sie ist unter anderem im Forschungsausschuss tätig und hat dort an einem Positionspapier zu Begutachtungen im Wissenschaftssystem mitgearbeitet. Im Ausschuss für Forschungsbauten beteiligt sie sich an Entscheidungen über die finanzielle Förderung von Universitäten. Zudem leitet sie eine Arbeitsgruppe des Wissenschaftsrates zur Exzellenzstrategie. Gefragt nach ihrem Eindruck der vergangenen drei Jahre bilanziert sie: „Die Arbeit der ersten drei Jahre als Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission war geprägt durch die Vielfalt der Themen, mit denen sich der Wissenschaftsrat beschäftigt. Besonders wichtig und interessant sind dabei die Abstimmungsprozesse zwischen Wissenschaftlicher Kommission und Politik, welche für die Relevanz und Umsetzbarkeit der Empfehlungen des Wissenschaftsrates essentiell sind.“
Dorothea Wagner leitet am KIT den Lehrstuhl für Algorithmik I am ITI. Hier entwickelt sie praktisch einsetzbare Algorithmen für vernetzte Infrastrukturen. Dies betrifft zum Beispiel Algorithmen für die schnelle Routenplanung in großräumigen Verkehrsnetzen welche den Wechsel zwischen verschiedenen Verkehrssystemen oder Verspätungen und Staus einbeziehen. Neben ihrer Forschungsarbeit engagiert sie sich in verschiedenen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gremien, unter anderem ist sie Mitglied von acatech, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften. Von 2007 bis 2014 war sie Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zusammen mit Professorin Hannah Bast und Professor Peter Sanders erhielt sie 2012 den Google Research Award für ihre Arbeit zu Algorithmen für Routenplanung.Professor Peter Gumbsch ist seit 2015 Mitglied in der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats, 2017 übernahm er deren Leitung und behält sie mit der erneuten Berufung in den Wissenschaftsrat in diesem Jahr bei. Die Tätigkeit im Wissenschaftsrat sieht er als Chance, den eigenen Blick zu weiten: „Ich habe es als enorme Horizonterweiterung empfunden, im Wissenschaftsrat auf das gesamte Wissenschaftssystem in Deutschland zu schauen und nicht in der eigenen begrenzten Sicht hängen zu bleiben. Es gab für mich noch sehr viel Neues zu entdecken und Zusammenhänge zu erkennen, die einem erst in der Gesamtschau auffallen. Ich habe auch mit viel Freude erfahren dürfen, wie sehr sich die Wissenschaftspolitik bemüht, die Wünsche und Sorgen der Wissenschaft und ihrer Institutionen aufzunehmen und die erarbeiteten Empfehlungen auch in der Praxis umzusetzen. Nicht zuletzt empfinde ich auch den inhaltlichen Austausch im Wissenschaftsrat als eine intellektuelle Herausforderung und wunderbare Bereicherung meiner Arbeitserfahrung.“
Peter Gumbsch ist Professor für Werkstoffmechanik am KIT und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik IWM in Freiburg. In seinen Forschungsaktivitäten geht es darum, durch Modellierung Werkstoffe in ihrer inneren Struktur und in ihrem Verhalten genauer zu beschreiben, um Bauteile sicherer, zuverlässiger und langlebiger zu machen. Ein aktuelles Interessensgebiet ist die Erforschung von Reibungs- und Verschleißprozessen, um die Material- und Energieeffizienz in technischen Systemen zu verbessern. Er erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie 2013 den DGM-Preis der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde. Er ist außerdem Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der National Academy of Engineering NAE der Vereinigten Staaten von Amerika.
Der Wissenschaftsrat ist eines der wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremien in Deutschland: Er berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder zur inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs. Unter anderem führt der Rat gemeinsam mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Auswahlverfahren zur Exzellenzstrategie durch.