Interaktive Informatik-Workshops beim Girls’Day 2014
Ob Geheimcodes knacken, Algorithmen erforschen oder Nachrichten in Blindenschrift verfassen, alle Aufgaben der Informatik-Workshops konnten von den Teilnehmerinnen des Girls’Day mit Bravour gemeistert werden.
Obwohl der Girls’Day in diesem Jahr bereits am 27. März und somit einen Monat früher als normal stattfand, tat dies dem Zulauf keinen Abbruch. Im voll besetzten Tulla-Hörsaal begrüßte Petra Kraft, die Leiterin des Büros für Chancengleichheit am KIT, die zahlreich erschienenen Mädchen und erklärte die Strukturen und Möglichkeiten am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Nach der Einführung wurden die Mädchen auf die verschiedenen Workshops, für die sie sich zuvor angemeldet hatten, auf dem ganzen Campus verteilt.
Full House im Tulla-Hörsaal
Im besonderen Focus stehen beim Girls’Day jedes Jahr natürlich die sogenannten MINT-Fächer aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Daher hat sich auch die Fakultät für Informatik mit mehreren Workshops aus dem vielfältigen Themenpool der Informatik am Angebot beteiligt. Hier konnten die Mädchen zum Beispiel lernen, wie die Suche mit dem Google Algorithmus funktioniert und wie soziale Netzwerke aufgebaut sind.
In einem anderen Workshop bauten die Schülerinnen mit der Programmiersprache Scratch ihre eigene bewegte E-Card. So konnten sie auf spielerische Weise bereits die ersten Erfahrungen mit der Programmierung sammeln.
Ob sprechende Krabben oder fliegende Nilpferde. Mit Scratch kann man spielerisch eine bewegte Geschichte programmieren.
Wie Menschen mit Sehbehinderung ihr Studium meistern können und wie man ihnen mit technischen Geräten dabei helfen kann, das erfuhren die Teilnehmerinnen des Workshops am Studienzentrum für Sehgeschädigte (SZS). Hier konnten die Mädchen versuchen mit einem Blindenstock den richtigen Weg zu finden. Sie lernten aber auch die Funktion der Brailleschrift und durften sich eigene Texte mit einem speziellen Drucker ausdrucken. Auch ein 3D-Drucker konnte hier live bestaunt werden.
Handwerklich arbeiten mussten die Mädchen des Workshops “Blooming Flowers“ am Telecooperation Office (TecO). Unter Anleitung von Mitarbeitern der Forschungsgruppe bastelten die Mädchen Blumen die sich öffnen und verschließen konnten. Um dies zu erreichen wurden die Blüten mit einem sogenannten „Flexinol“-Draht versehen, welcher sich beim Anlegen elektrischer Spannung ausdehnte und die Blume zum Erblühen brachte. Nahm man die Spannung wieder weg, erkaltete der Draht und die Blüte verschloss sich wieder. Anschließend wurden die Blüten mit Sensoren im Raum verbunden, welche die elektrische Spannung steuerten. So konnten sich die Blumen beim Verändern bestimmter Faktoren, wie zum Beispiel der Verbesserung der Luftqualität durch Öffnen eines Fensters, entsprechend bewegen.
Milimeterarbeit beim Löten des "Flexinol"-Drahtes.
Ebenfalls technisch wurde es am Robotics and Automation Lab. Hier bauten und programmierten die Jugendlichen ein LED-Board. Die Programmierung erfolgte über einen speziell vorbereiteten Quellcode in der Programmiersprache C++. So konnten die LEDs in verschiedenster Weise gesteuert und zum Erleuchten gebracht werden.
Bei der Arbeitsgruppe für Kryptographie und Sicherheit begaben sich die Teilnehmerinnen auf die Spuren der Verschlüsselung. Nach einer ersten Erklärung mussten sie sich in Gruppen aufgeteilt mit der Cäsar-Chiffre Nachrichten zukommen lassen, welche sie zunächst verschlüsselten und danach wieder entschlüsseln mussten. So bekamen sie einen ersten Einblick in die Möglichkeiten und Probleme der Krytograhie, also der Wissenschaft, die sich heute mit Problemen der IT-Sicherheit beschäftigt.
Mit deutlich mehr Einblicken in die Vielseitigkeit der Informatik konnten die Schülerinnen dann am Nachmittag wieder aus den Workshops nach Hause gehen. Wir hoffen auch im nächsten Jahr wieder viele motivierte Mädchen bei uns begrüßen zu dürfen.
Verschlüsselung mit der Cäsar-Chiffre und Teamwork.