Im Dienst der Informatik

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Karlsruher Informatik-Pionier Detlef Schmid erhält Ehrenpromotion der TU Clausthal

Professor Dr.-Ing. Detlef Schmid wurde am 23. Juni mit der Ehrendoktorwürde der Fakultät für Mathematik/Informatik und Maschinenbau der TU Clausthal ausgezeichnet. Der 77 Jahre alte Emeritus der Fakultät für Informatik des KIT ist einer der führenden deutschen Wissenschaftler auf dem Gebiet der Technischen Informatik.

 

Karlsruher Informatik-Pionier Detlef Schmid erhält Ehrenpromotion der TU Clausthal

v. l. n. r.: Prof. Dr. Thomas Hanschke, Präsident der TU Clausthal, Prof. Dr. Detlef Schmid und Prof. Dr. Jürgen Dix, Prodekan der Fakultät Mathematik/Informatik und Maschinenbau der TU Clausthal (Foto: Wilhelm Denz)

 

Die Universität würdigt mit der Ehrenpromotion zum Dr. rer. nat. h. c. die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen Schmids auf dem Gebiet der Hardware-Verifikation und des automatisierten Entwurfs eingebetteter Systeme sowie dessen Verdienste als Mentor beim strategischen Neuaufbau der Informatik in Clausthal.

Vor seinem Studium der Elektro- und Nachrichtentechnik erlernte Schmid den Beruf des Uhrmachers, was seine Arbeitsweise stark prägte: „Ich beschäftige mich mit Problemen bis ins Detail – mit allen Vor- und Nachteilen, die damit verbunden sind.“ In Karlsruhe beförderte diese Qualität schnell seinen Aufstieg: vom ausgezeichneten Diplom 1963 über die Promotion 1968 bis hin zu seiner Berufung als Professor 1972. Noch im gleichen Jahr wurde er Dekan der neu gegründeten Fakultät für Informatik an der Universität Karlsruhe, die als erste in Deutschland Diplom-Informatiker ausbildete.
Als Vorsitzender des Fakultätentages Informatik entwickelte Schmid in den 70er-Jahren ein umfassendes Informatik-Konzept für Deutschlands Hochschulen. In Karlsruhe war er Mitbegründer des Forschungszentrums Informatik und des Instituts für Angewandte Kulturwissenschaft. Nach dem Fall der Mauer brachte der Süddeutsche 1991 in Dresden den ersten Sonderforschungsbereich in den neuen Bundesländern auf den Weg. Seit 1999 setzte sich Schmid als Mitglied im Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Förderung junger Wissenschaftler ein.

In der Forschung arbeitete Schmid insbesondere auf den Gebieten Rechnerentwurf und Fehlertoleranz. Große Erfolge feierte er mit seinen Arbeiten zur so genannten „High-Level-Synthese“, einer automatischen Synthese von Schaltungen über eine Programmiersprache als Entwurfswerkzeug.

Schmid erhielt im Laufe seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen. Zuletzt wurde er vom damaligen baden-württembergischen Wissenschaftsminister Peter Frankenberg für seine Verdienste um den Aufbau der Informatik und den Dialog zwischen Ingenieur- und Kulturwissenschaften mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.