Den Studierenden in den Mittelpunkt rücken
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Autor:
Monika Landgraf
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E-Mail - Datum: 06.11.2008
Den Studierenden in den Mittelpunkt rücken
Wissen entdecken: Der Tag der Lehre setzt auf Forschendes Lernen (Foto: Martin Lober)
Das eigene Fach nicht nur als fertiges Gebäude von Erkenntnissen erleben, sondern sich Wissen selbst zu erschließen – das ist „Forschendes Lernen“. Diese zeitgemäße Form des Lernens steht im Fokus des „Landesweiten Tages der Lehre“, der am Freitag, 14. November, erstmals in Karlsruhe am KIT (Audimax) stattfindet. Der baden-württembergische Wissenschaftsminister Professor Peter Frankenberg wird zu Beginn der Veranstaltung die Landeslehrpreise überreichen.
Der Tag der Lehre, den jedes Jahr abwechselnd eine der Universitäten in Baden-Württemberg ausrichtet, ist Teil des Bündnisses für Lehre, mit dem die neun Universitäten und das Wissenschaftsministerium die Lehre an den Hochschulen des Landes stärken wollen. Die Lernenden in den Mittelpunkt zu stellen, ist das Ziel des Forschenden Lernens. Dies geschieht entweder, indem eine forschungsnahe Lehrsituation simuliert wird oder aber: indem Studierende aktiv bei Forschungsprojekten mitarbeiten. „Dies ist die zeitgemäße Form der Hochschulbildung – auch für die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge“, ist Professor Jürgen Becker, Prorektor für Lehre der Universität Karlsruhe, überzeugt. „Lehre folgt Forschung“ sei daher auch das Leitmotiv für die Lehre im KIT.
In den Vorträgen und Diskussionen am Vormittag werden beim Tag der Lehre auch die Rahmenbedingungen zur Sprache kommen, die geschaffen werden müssen, um den Lehrbetrieb komplett auf problembasiertes Lernen auszurichten. Die Referentin Professor Anette Kolmos zeigt dies am Beispiel der Universität Aalborg in Dänemark. „Weiter geht es darum, wie sich Forschendes Lernen konkret in die eigene Lehrveranstaltung integrieren lässt“, so die Leiterin der Karlsruher Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik und der Wissenschaftlichen Weiterbildung der Universität Karlsruhe, Anke Diez, die mit ihrem Team den Tag der Lehre am KIT organisiert.
Erfolgreiche Beispiele, sogenannte Best Practice Modelle, in den parallel stattfindenden Workshops am Nachmittag zeigen, wie spannend Lernen sein kann. So hat Matthias Schlipf, Dozent am Institut für Produktionstechnik des KIT mit 15 Studierenden gemeinsam einen funktionsfähigen Stirlingmotor gebaut. Die Projektarbeit lief über das gesamte Semester. Der Stirlingmotor ist nicht größer als ein 1-Cent-Stück und damit einer der kleinsten funktionsfähigen Stirlingmotoren überhaupt – einsatzfähig beispielsweise in der Medizintechnik. „Die Vorbereitungen für diese Projektarbeit waren natürlich aufwändig, aber es lohnt sich, wenn man sieht, wie sehr sich die Studierenden engagieren und wie viel es ihnen letztendlich bringt!“, so Schlipf, der das Seminar auch in diesem Semester wieder anbietet.
Matthias Schlipf ist einer der Teilnehmer des berufsbegleitenden Programms des Hochschuldidaktikzentrums Baden-Württemberg (HDZ), in dem sich die neun Universitäten des Landes zusammengetan haben, um neue Wege in der Lehre aufzuzeigen. Gemeinsam bieten sie seit acht Jahren ein umfangreiches Programm für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Dozenten und Professoren an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzen sich dabei über einen längeren Zeitraum intensiv mit der Rolle des Lehrenden auseinander. Die Karlsruher Teilnehmer können ihre Zertifikate für Hochschuldidaktik ebenfalls am Tag der Lehre entgegennehmen.
Anmeldungen zum Tag der Lehre und zu den einzelnen Workshops. Dort ist auch das ausführliche Programm der Workshops zu finden.