Dritte Etappe der Veranstaltungsreihe von Innenminister Strobl führt zu KI-starken Forschungseinrichtungen KIT und FZI in Karlsruhe
Digitalisierungsminister Thomas Strobl (mitte) mit Professor Jörn Müller-Quade (rechts) und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kompetenzzentrum für cybersichersicherheit am Kit KASTEL
Nach Stuttgart und Kehl erreicht die Laufgruppe um den baden-württembergischen Digitalisierungsminister Thomas Strobl und Jürgen Mennel, Ex-Vizeweltmeister im 100-Kilometer-Lauf, das FZI Forschungszentrum Informatik, der Innovationspartner des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die dritte Etappe von „Digitalisierung: Läuft!“ führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Stadt, die wie keine andere in Baden-Württemberg für IT und Digitalisierung steht: Karlsruhe. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT und FZI stellten dabei ihre Forschung zur Künstlichen Intelligenz vor.
Am Morgen auf dem Innovationscampus der EnBW gestartet, absolvierte die Gruppe aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik einen Lauf über zehn Kilometer und erreichte am Mittag das FZI. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT und des FZI stellten dort ihre Forschung zu Themen der IT-Sicherheit, Gesundheit und Künstlicher Intelligenz mittels modernster Demonstratoren vor.
„Jeden Tag gibt es tausende Cyberangriffe auf der ganzen Welt. Und deshalb wird das Thema Cybersicherheit ganz entscheidend bei der Frage sein, wie erfolgreich wir den digitalen Wandel gestalten“, sagt Baden-Württembergs Digitalisierungsminister Thomas Strobl. „Cybersicherheit ist ein zentraler Standortfaktor geworden, gerade für die Weltmarktführer und hidden champions im Land. Baden-Württemberg ist Innovationsregion Nummer 1. Hier sitzt viel Know-how, das geschützt werden muss. Gleichzeitig ist Baden-Württemberg das Land der kleinen und mittleren Unternehmen, der KMU – sie alleine stellen über 60 % der Arbeitsplätze. Und gerade sie sind für Cyberangriffe noch nicht richtig gewappnet. Deshalb haben wir als Land die Cyberwehr an den Start gebracht – eine Feuerwehr, die den Brand bei kleinen und mittleren Unternehmen nach einem Cyberangriff löscht.“
„KI hat am KIT eine lange Tradition. Die in den 60er Jahren hier entwickelte Lernmatrix markierte eine frühe Version von KI“, sagt Professor Michael Decker, der Bereichsleiter Informatik, Wirtschaft und Gesellschaft des KIT. „Beim Laufen sind Aktivitäts- und Bewegungstracker total in. Diese werden durch KI noch wertvollere Gesundheits- und Fitnessinformationen herausfiltern. Dabei muss man den Datenschutz sensibel handhaben. Am KIT arbeiten wir daran, die Chancen von KI und IT-Sicherheit in Einklang zu bringen“, so der Professor für Technikfolgenabschätzung.
Innenminister Thomas Strobl (2.v.l.) beim Zieleinlauf
„Auf der dritten Etappe erreicht die Veranstaltung ‚Digitalisierung: Läuft!‘ den IT-Standort Karlsruhe. Als Einrichtung für IT-Anwendungsforschung hält das FZI die Sicherheit von IT-Systemen für einen wesentlichen Bestandteil einer gelungenen Digitalisierung“, erklärt FZI-Vorstand Jan Wiesenberger. „Daher freuen wir uns, heute erste Erfahrungen aus dem Projekt ‚Cyberwehr‘ vorzustellen und dabei aufzuzeigen, wie wichtig gut organisierte und hochqualifizierte Antworten auf Cyberangriffe bei fortschreitender Digitalisierung sind.“
Till Riedel vom TECO erläutert die Daten, welche während des Laufes aufgezeichnet wurden.
Während des Digitalisierungsmarathons haben Wissenschaftler der Forschungsgruppen „TECO “ des KIT einige Läufer mit Sensortechnik ausgestattet. Dabei wurden verschiedene Livedaten der Teilnehmer wie etwa die Atemfrequenz sowie solche der Umwelt aufgezeichnet. Diese Daten wurden während des Laufes unmittelbar ausgewertet.
Weil andererseits gerade bei Fitness- und Gesundheitsanwendungen sehr sensible Daten ausgetauscht werden, ist die IT-Sicherheit in diesen Anwendungen ein essenzieller Bestandteil. „KI-Methoden können helfen, IT-Systeme sicherer zu machen“, erwartet Professor Jörn Müller-Quade, Leiter der Forschungsgruppe „Kryptographie und Sicherheit” am KIT und Initiator des Kompetenzzentrums für IT-Sicherheit KASTEL. „Aber es wird auch heute noch unbekannte Angriffe mit KI geben.“ Das ergebe gerade für den Bereich der Gesundheitsdaten ganz neue Herausforderungen.
Professor Müller Quade erläutert Minister Strobel das Blurry Box-Verfahren
Ein Werkstattgespräch mit Minister Thomas Strobl und Vertretern des Projektes Cyberwehr rundete die Veranstaltung ab. Bei dem vom Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration initiierten Projekt „Cyberwehr“ handelt es sich um eine am FZI koordinierte Kontakt- und Beratungsstelle für Cyberkriminalität in Baden-Württemberg.
Details zum KIT-Zentrum Information · Systeme · Technologien (in englischer Sprache): http://www.kcist.kit.edu