Symposium zur robotischen künstlichen Intelligenz
Computer können inzwischen mit Menschen in Spielen wie Schach konkurrieren oder auf einem Bild eine bestimmte Person inmitten einer Menschenmenge erkennen; Roboter erkunden fremde Planeten, fertigen Industrieteile oder führen Wartungsarbeiten durch. Es ist ihnen aber bisher nicht möglich, einfachste Bewegungsabläufe des täglichen Lebens wie das Öffnen einer Flasche Wein zu bewältigen. Deshalb forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Robotik an Methoden und Technologien mit dem Ziel, Maschinen mit Bewegungsintelligenz auszustatten.
KI-Symposium: Data Science versus Motion Intelligence
Bei dem gemeinsamen Symposium „Robotics AI - Data Science versus Motion Intelligence“ der französischen Académie des Sciences und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Frage nach, wie die jüngsten Trends in der Künstlichen Intelligenz (KI) die historischen Verbindungen zwischen Robotik und KI stärken können. Tamim Asfour, Professor am Institut für Anthropomatik und Robotik des KIT und Professor Jean-Paul Laumond, LAAS-CNRS (Toulouse) sind Organisatoren des Symposiums.
„Künstliche Intelligenz stellt eine der wichtigen Grundlagen für die Entwicklung intelligenter Maschinen dar, die durch Aktionen mit der physischen Welt interagieren und aus dieser Interaktion sowie eigener Erfahrung kontinuierlich lernen“, sagt Tamim Asfour, der die Konferenz leitet. „Mit dem Symposium wollen wir die Bedeutung der Robotik-KI betonen, die über intelligente Algorithmen und deren Anwendungen auf Datensätze hinausgeht und mehr darauf abzielt, Roboter mit kognitiven Fähigkeiten und menschenähnlicher Bewegungsintelligenz zu schaffen. Durch das Symposium wollen wir die deutsch-französische Kooperation auf diesem Gebiet, die von zentraler Bedeutung für eine europäische Forschungs- und Entwicklungsagenda ist, stärken.“
Die Veranstaltung findet am 5. September 2018 in Paris statt.
Das Symposium „Data Science versus Motion Intelligence“ in Paris reiht sich in die umfangreiche wissenschaftliche Expertise des KIT im Bereich der Künstlichen Intelligenz ein. Auch in der bundesweiten Plattform Lernende Systeme ist das KIT in verschiedenen Arbeitsgruppen vertreten. Professor Holger Hanselka, Präsident des KIT, ist Mitglied im Lenkungskreis der Plattform. „Robotik und künstliche Intelligenz bieten große Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft, stellen aber gleichzeitig auch Herausforderungen dar, unter anderem auch mit Blick auf die Sicherheit und Verlässlichkeit der Systeme“, sagt Holger Hanselka. „Das Entwickeln von Systemen mit künstlicher Intelligenz erfordert besondere Schlüsselkompetenzen, die wir im Dialog der Partner identifizieren und im Zusammenspiel von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gezielt aufbauen müssen. Das KIT leistet mit seinem Engagement in der Plattform Lernende Systeme dazu wichtige Beiträge.“
Zur Plattform Lernende Systeme: Diese bringt führende Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus den Bereichen Lernende Systeme und Künstliche Intelligenz zusammen. In thematisch spezialisierten Arbeitsgruppen erörtern sie die Chancen, Herausforderungen und Rahmenbedingungen für die Entwicklung und den verantwortungsvollen Einsatz Lernender Systeme. Aus den Ergebnissen leiten sie Szenarien, Empfehlungen, Gestaltungsoptionen oder Roadmaps ab.
Weitere Informationen zum gemeinsamen Symposium der Académie des Sciences und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in der Pressemitteilung der Akademien.
swi, 03.09.2018