Unbegrenzte Möglichkeiten
Vor genau 50 Jahren wurden an den Standorten Karlsruhe, Dresden, Darmstadt, München und Saarbrücken die ersten universitären Informatikstudiengänge etabliert. Dies nahmen alle fünf Universitäten zum Anlass, am 19.6.2019 gemeinsam zu feiern.
Neben dem offiziellen Festakt zum 50-jährigen Jubiläum am Vormittag mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, feierte die KIT-Fakultät für Informatik am frühen Abend auch den Abschluss des Akademischen Jahres 2018/2019 mit der Verabschiedung der Absolventinnen und Absolventen sowie der Promovierten. Abgerundet wurde das tagesfüllende Programm in der Mittagszeit mit zwei Vorträgen von Prof. Jörn Müller-Quade und Jun.-Prof. Franziska Mathis-Ulrich, die mit den Themen „Kryptographie schafft scheinbar Unmögliches“ und „Innovationen der Medizinrobotik“ Einblicke in die Informatikforschung lieferten.
„Informatik im Zeitalter der Digitalisierung"
Die wichtigen Fragen zur Entwicklung sowie den gesellschaftlichen Auswirkungen der Disziplin wurden bei der Podiumsdiskussion (Bild link) von Prodekan Ralf Reussner, Vizepräsident Oliver Kraft und Ministerin Theresia Bauer (v.l.) sowie bei der Demonstration aktueller Forschung (Bild rechts: Ministerin Bauer mit Professor Michael Beigl) behandelt. (Bilder: Andreas Drollinger)
Die akademische Feier am frühen Abend läutete Dekan Prof. Bernhard Beckert mit der Begrüßung der Absolventen, Promovierenden sowie aller Anwesenden ein. Einen besonderen Gruß richtete er dabei an die anwesenden Professoren aus der Gründerzeit der Informatik, die stellvertreten durch Prof. Goos und Prof. Lockemann zum Festakt gekommen waren und neben zahlreichen anderen Professorinnen und Professoren in den letzten 50 Jahren zum Erfolg des Studiengangs beigetragen haben.
Es folgte der alljährliche Dekansbericht über die Höhepunkte des vorangegangenen Jahres, zu denen Herr Beckert wichtige Veranstaltungen wie den Cybathlon oder auch die KIT Jahresfeier zählt, die in diesem Jahr das Thema Künstliche Intelligenz in den Fokus nahm. Darüber hinaus gab er Einblicke in die personellen, inhaltlichen und strukturelle Veränderungen des letzten Jahres, die sich nicht nur im Wechsel vom Studiengang Informationswirtschaft zu Wirtschaftsinformatik ab dem Wintersemester 2019/20 manifestieren, sondern sich auch in den Neuprofessuren der letzten Jahre bemerkbar machen und mit Themen wie KI, maschinelles Lernen und anwendungsbezogene Forschung die aktuellen Trending-Bereiche deutlich machen.
Bevor man zur Preisverleihung überging, richtete Herr Beckert aber noch einmal das Wort an die Absolventinnen und Absolventen und gratuliert ihnen mit den Worten: „Sie haben Durchhaltevermögen, Kontinuität beim Lernen und Zielstrebigkeit gezeigt und heute bekommen sie dafür nun den symbolischen Lohn in Form der Abschlussurkunde. Durch den Abschluss in Informatik steht ihnen die Welt offen. Egal ob sie in die Wirtschaft gehen, in der Forschung bleiben oder ein Start-Up gründen – mit dem Abschluss aus Karlsruhe können sie sich ihren Arbeitgeber aussuchen. Ihre Möglichkeiten sind unbegrenzt.“ Besonders bestärkte er all diejenigen, die mit dem Gedanken spielen eine Promotion anzugehen, diesen Weg zu beschreiten.
Die ersten Auszeichnungen wurden vom KIT-Zentrum Information · Systeme · Technologien (KCIST), in Kooperation mit der Gisela und Erwin Sick Stiftung und der KIT-Stiftung, vergeben, um herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Forschungsgebiet von KCIST zu würdigen.
Die Preise wurden in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen und zeichneten jeweils die beste Abschlussarbeit und die beste Dissertation im Jahr 2017 und 2018 aus.
Mit der Verabschiedung der 16 Promovierten und ihren mitunter spektakulären sowie aufwendigen Doktorhüten, wurde im Anschluss der erste Teil der Urkundenvergabe eingeläutet. Gemeinsam mit Partnern, wie der Uniserv GmbH, der Robert Bosch GmbH sowie der Erika und Dr. Wolfgang Eichelberger-Stiftung ist es jedes Jahr möglich, Preise für herausragende Abschlussarbeiten bzw. Promotionen zu verleihen: Die Laudationes für die beste anwendungsnahe Masterarbeit sowie den Preis „Bester Absolvent“ hielt Prof. Müller-Quade. Für die Verleihung des Uniserv Forschungspreises war Dr. Heiko Papenfuß anwesend.
v.l.n.r.: SICK-Wissenschaftspreis, Forschungspreis „Algorithmen für effiziente Datenverarbeitung“, gestiftet von der Firma Uniserv, Preis für die beste anwendungsnahe Masterarbeit, gestiftet von der Robert Bosch GmbH (Bilder: Andreas Drollinger / KIT)
Die anwesenden Absolventen aus Informatik und Informationswirtschaft wurden in fünf Gruppen dazu aufgerufen, ihre Gratulationsschreiben von KIT-Dekan Beckert entgegenzunehmen. Um den Studiengang Informatik als eine/r der besten 10% unter allen Absolventinnen und Absolventen abzuschließen, war im Bachelor die Note 1,5 und im Master die Note 1,2 zu erreichen.
Die Promovierten sowie Absolventinnen und Absolventen des Akademischen Jahres 2018/2019 (Bilder: Andreas Drollinger / KIT)
Vor dem zweiten Teil der Absolventenehrung präsentierte Dr. Sven Schmidt-Rohr im traditionelle Alumni-Vortrag seinen Weg zum Erfolg mit seinem Unternehmen ArtiMinds Robotics und legte den Absolventinnen und Absolventen den Schritt in die Selbstständigkeit ans Herz. Nicht aber ohne den Hinweis zu geben, dass der Eintritt in die berufliche Eigenständigkeit auch einer permanenten Klausuren-Phase gleichkommt.
Mit der Verabschiedung des letzten Absolventen fiel gleichzeitig der Startschuss für das anknüpfende Fakultätsfest, das traditionell von der Fachschaft Informatik und vom Forum Informationswirtschaft ausgerichtet wird. So bot sich für alle Besucher noch die Gelegenheit den Abend vor dem Audimax gemütlich ausklingen zu lassen.
Einige Impressionen von der Veranstaltung haben wir in unserer Bildergalerie zusammengestellt.
Auszeichnungen und Preise:
Die SICK Wissenschaftspreise für die besten Abschlussarbeiten gingen an:
Matthias Grundmann (2017)
„Analysis and Evaluation of Analysis Methods for Topology Inference in the Bitcoin Peer-to-Peer Network“
Jonas Sauer (2018)
„Faster Public Transit Routing with Unrestricted Walking“
Die SICK Wissenschaftspreise für die besten Dissertationen gingen an:
Dr. rer. nat. Max Kramer (2017)
„Specification Languages for Preserving Consistency between Models of Different Languages“
Dr.-Ing. Florian Pfaff (2018)
„Multitarget Tracking Using Orientation Estimation for Optical Belt Sorting
Forschungspreis „Algorithmen für effiziente Datenverarbeitung“, gestiftet von der Firma Uniserv: Dr. rer. nat. Timo Bingmann
Preis für die beste anwendungsnahe Masterarbeit, gestiftet von der Robert Bosch GmbH: Johannes Glöckle, M.Sc.
Preis für den besten Absolventen 2018/19, gestiftet von der Erika und Dr. Wolfgang Eichelberger-Stiftung: Jonas Rothfuß, M.Sc.
Die KIT-Fakultät für Informatik wünscht allen Absolventinnen und Absolventen und Promovierten viel Erfolg und alles Gute für den Start in das Berufsleben sowie das weitere Studium!
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